Südinsel: Elaines Bay & Richmond

Nachdem wir am Abend in Picton angekommen sind, machen wir uns morgens früh auf nach Elaines Bay. In Wellington hatten wir übrigens festgestellt, dass unser Kühlschrank nicht mehr kühlt. Obwohl wir jetzt über Nacht Kühlschrank bzw. Lucie an Strom angeschlossen haben, funktioniert er immer noch nicht, aber immerhin haben wir das in Wellington gekaufte Eis hier über Nacht in der Tiefkühltruhe lagern können, so dass wir bis heute abend zumindest noch Sachen kühlen können. Zunächst fahren wir den sehr kurvigen & bekannten Queen Charlotte Drive, bevor wir irgendwann abbiegen und über eine kleinere Straße weiterfahren – zunächst geht es durch wunderschöne grüne Hügel mit Kühen und Schafen und riesigen Fichtenwäldern im Hintergrund. Dann kommen wir ans Meer und fahren nun am Pelorus Sound die ganze Zeit parallel zur Küste. Hier drehen wir unser Video zu „Camping“ von den Bläck Fööss, was wir um 11.11h unserer Zeit an die Kölner schicken möchten – es ist ja schließlich Weiberfastnacht!

Wir haben nur nicht bedacht, dass wir ja hier quasi wirklich „off the beaten Track“ sind und es hier gar kein Netz gibt. Aber davon lassen wir uns die Laune nicht verderben und fahren Karnevalslieder hörend das letzte Stück nach Elaines Bay. Die DOC Campsite liegt direkt am Tennyson Inlet und es ist super schön hier! Wir genießen die Sonne, lesen, machen uns köstliche Sandwiches zum Lunch (zum Glück hat unsere Kühltasche inkl. Eis bisher noch gehalten) und machen uns später auf zu einer Mini Wanderung von 1,5 Std. Im Wald an der Küste entlang wandert man in eine kleine Bucht, wo wir zahlreiche Stachelrochen im Wasser sehen. Heute ist die Boombox mit Karnevalssoundrack überall dabei. Abends geht Dino vom Steg aus noch im eiskaltem Wasser schwimmen und zum Sonnenuntergang stehen hier alle und beobachen erst die zahlreichen teilweise riesigen Stachelrochen und danach die Angler, die ihr Glück versuchen, aber meist nur kleine Fische fangen. Obwohl unser Camper stark bergab steht, damit wir seaview haben, schlafen wir super!

Am nächsten Morgen bleiben wir erstmal noch eine Weile liegen, um den tollen Ausblick aus dem Bett zu genießen! Dann frühstücken wir in unserem kleinen „Garten“ vor dem Camper und machen uns dann irgendwann schweren Herzens auf zum nächsten Stop: Nelson.

Hier haben wir um 13h einen Termin mit „Nelson Motorhomes Ltd“, die unseren Kühlschrank checken sollen. Leider findet der Mechaniker Craig nur heraus, dass der Kühlschrank kaputt ist und ein neuer kostet 1600 Dollar – unfassbar! Nach kurzer Diskussion mit den Besitzern von Lucie können wir diesen trotzdem einbauen lassen – er ist innen riesig und voll motiviert gehen wir im Countdown nebenan einkaufen. Heute abend schlafen wir in der Einfahrt der Long River Farm! Wir haben kurz angerufen und gefragt, ob sie ein BBQ haben – haben sie! So packen wir voller Vorfreude Steak und Würstchen in den Wagen. Gegen 17h kommen wir an der Farm an und parken auf dem riesigen Schotterplatz neben der Farm. Shaun, der Farmbesitzer, begrüßt uns mit einer Packung Eiern und zeigt uns die Umgebung: Es gibt ein Gewächshaus, in dem wir Gemüse ernten können, einen kleinen Obstgarten, Hühner, wo wir uns noch mehr Eier holen können, wenn wir möchten, und Weinstöcke. Hinten am Grundstück kann man über den Zaun klettern, um zum Wairoa River zu kommen. Das machen wir auch direkt, weil wir ja letzte Nacht schon nicht geduscht haben und uns vor der Weintour morgen nochmal frisch machen möchten. Es geht einen kleinen Hügel hinunter inkl. Seil zum Festhalten und schon ist man am superklaren Fluss. An der Stelle, an der man dort ankommt, ist der Fluss nur 20-30cm tief und so laufen wir ein paar hundert Meter lang über die Steine am Ufer, bis wir die perfekte Stelle finden. Das Wasser ist recht kalt, aber herrlich! Ich wasche mit tatsächlich die Haare im Fluss (Dino nutzt das Shampoo für seinen Bart :-)) und wir freuen uns riesig über den tollen Ort, den wir hier gefunden haben! Wir haben quasi den ganzen Fluss für uns alleine.

Dann pflücken wir im Gewächshaus Tomaten, gelbe Zucchini, eine kleine Aubergine und Basilikum und fangen an zu grillen. So lecker! Abends sitzen wir noch bei einer Flasche Wein im Camper und spielen Rummycub.

Zum Frühstück am nächsten Morgen gibt es die köstlichsten Eier, die wir je gegessen haben! …und dann geht es endlich los – Weintour mit dem Rad! Shaun hat uns zwei Mountainbikes inkl. Helme rausgelegt (was grossartig ist, denn Fahrräder leihen kostet normalerweise 40 NZ$ pro Rad) und um kurz nach 12h radeln wir los. Die erste Winery liegt hinter zwei riesigen Hügeln und das Weingut selber liegt auch noch den Berg hoch. Als wir ankommen, sind wir total fertig und trinken erstmal einen Liter Wasser. Nach dem Tasting fühlen wir uns wieder voller Energie und es geht weiter zum 2. Stopp: „Waimea Estates“. Hier sind die Weine wirklich köstlich! Eine Flasche wird sofort gekauft (was sinnvoll ist, denn wenn man eine Flasche kauft, bekommt man immer die Tastinggebühr zurück). Es folgen noch zwei weitere Weingüter und auf dem Rückweg decken wir uns noch mit Grillfleisch ein. Insgesamt sind wir über 35km geradelt heute! Zum Steak gibt es wieder frisches Gemüse von hier: Tomaten, Auberginen, Zucchini, Mais (yummy!) und sogar Erdbeeren. Wir sprechen auch noch eine Weile mit Shaun, der hier mit seiner Schweizer Frau und zwei Söhnen lebt, hauptberuflich Webdesigner ist, und nebenbei auch noch Honig herstellt und vertreibt. Wir kaufen ein Glas davon, weil es uns hier einfach so wunderbar gefallen hat und wir sein local business unterstützen möchten.

Als wir am Morgen aufwachen regnet es schon in Strömen – das soll heute den ganzen Tag so bleiben… Aber es ist einfach so gemütlich im Camper! Mit sämtlichen Regensachen ausgestattet laufen wir zum Hühnerstall und schaffen es, zumindest zwei Hühner sanft von ihren Eiern zu vertreiben und drei Eier einzusammeln. Wir ernten nochmal im Gewächshaus Tomaten und ein paar Kräuter für unseren Vorrat. Weil wir in den kommenden Tagen im Abel Tasman Park nur kalte Duschen haben werden, fahren wir zum Aquatic Center in Richmond und duschen dort für jeweils 4 Dollar warm. Dann geht es auf zur Mall in Richmond, wo wir im KMart die Camping Abteilung entdecken (Dino ist total begeistert!) und Weingläser erwerben. Nach einem Großeinkauf steuern wir dann – es regnet immer noch „cats & dogs“ – den Abel Tasman Nationalpark an.

Wir fahren auf einer sehr kurvigen und hügeligen Straße und es herrscht eine ganz mystische Stimmung, mit Wolken und Nebel, der vor den Wäldern auf den Bergen hängt. Nach einiger Zeit bemerken wir einen komischen Geruch: wie verkohltes Gummi. Wir fahren an den Straßenrand und stellen erschreckt fest, dass der Geruch aus unserem Auto kommt und Qualm aus dem Radkasten steigt. Wir steuern das nächste Haus ein paar Meter weiter an und bitten die Anwohner dort, telefonieren zu dürfen, da wir mit dem Handy keinen Empfang haben. Nach genau 60min kommt der AA Mann (das ist das neuseeländische ADAC) und macht eine hochtechnische Inspektion des Autos: Er sagt, „Yap, I can smell the brakes“ und mit der iPhone Kamera leuchtet er die Bremsen an und stellt fest, dass die Bremsblöcke, die er sehen kann, in Ordnung sind. Wir haben durch das ständige Bremsen beim bergab fahren im Regen die Bremsen überhitzt. Nachdem er uns erzählt hat, dass er diesen Anruf hier in der Gegend sehr häufig bekommt, kommen wir uns nicht mehr ganz so dämlich vor. Wir lassen wir uns versichern, dass wir noch 20km weiterfahren können und steuern dann außerplanmäßig eine Campsite in Takaka an, wo wir einen sehr lustigen Abend mit unseren Camp-Nachbarn verbringen.

59 thoughts on “Südinsel: Elaines Bay & Richmond

  1. Herrlich! bringt eier mit, es gibt nichts besseres als frische eier…mooment..da war was….bis eure beiträge bei uns ankommen ist es qusi schon eine woche später. geniesst die herrlichen tage und haltet uns weiterhin auf dem laufenden!!!

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