Pushkar

6. Januar

Unser Ola-Fahrer (Ola ist das indische Uber) bringt uns nach Pushkar. Hierhin pilgern viele Gläubige Hindus, um sich im See reinzuwaschen und um für Gesundheit für deren Familie zu bitten. Die Fahrt ist wie immer unterhaltsam, z.B. machen wir zum Tanken auf der Schnellstraße / Autobahn einen U Turn und fahren ein Stück in Richtung Gegenverkehr, aber das ist kein Problem, weil alle das machen.

Einmal angekommen laufen wir durch die Stadt, es ist fast Sonnenuntergangszeit. Es gibt ganz viele Ghats, also Zugänge zum heiligen See, die meistens auch noch durch einen Tempel gehen. An dem, durch den wir zum See gehen, ist wohl Vishnu als Wildschwein erschienen, daher heißt es Vishnu Ghat. Wir laufen am Ufer des recht schönen und überraschend sauberen Sees entlang und sehen, wie Hindus (die Frauen inkl. komplettem Sari) ins Wasser steigen und dort baden bzw. sich mit dem Wasser übergießen. Alle Stufen usw. sind mit Taubenkot übersät, da auch hier natürlich die Tauben gefüttert werden – außerdem trotten diverse Kühe am Wasser entlang. Überall stehen riesige Schilder mit „no photography“, aber die Inder machen wie immer zahlreiche Selfies und jeder andere fotografiert ebenfalls in Ruhe.
Ab und zu kann man beobachten, wie Touristen Blüten angeboten werden, die sie dann zusammen mit einem angeblich Geistlichen in einer Art Zeremonie in den See werfen und dafür ordentlich was blechen müssen. Wir sind zum Glück informiert und fallen auf den Trick nicht rein. Stattdessen amüsiert sich Dino über die Touristen, die darauf reingefallen sind und irgendein bla bla bla von einem Möchtegern Guru nachplappern müssen.

Wir bummeln noch etwas durch die Straßen, die wir ein einziger Bazaar sind: Geschäfte verkaufen Yogahosen, indische Oberteile, Kissen, Dekoartikel, Gewürze, Essen und es gibt diverse Post offices, die angeblich DHL, Fedex, UPS und weitere Versandmöglichkeiten anbieten. Außerdem ganz viele Kiosks, die Wasser, Chips und Kautabak anbieten plus natürlich die Obst- und Gemüseverkäufer, die entweder auf dem Boden sitzen oder mit Ihren Karren durch die Gassen laufen. Die wie eine Fußgängerzone wirkenden kleinen Straßen teilen sich die Fußgänger mit Kühen und vor allem Motorradfahrern, die da immer wieder durchbrettern.

Pushkar ist anscheinend ein Ort, wo viele Aussteiger ihr Glück suchen. Überall sieht man diese typischen Klischee-Hippie-Leute mit Rastas oder ins Haar eingeflochtenen Bändern oder alternativ grauen kurzen Haaren inkl. einer langen bunten Strähne, pastellfarbenen Yogaklamotten und durchgelatschten Sandalen.

7. Januar 

Wir schlafen aus, frühstücken oben auf der Dachterrasse und laufen dann zu Fuß ins Zentrum zu unserer heutigen Cooking Class. Das ist gar nicht so einfach zu finden im Gewirr kleiner Gassen. Deepa, die den Kurs macht, ist noch nicht da, als wir ankommen, und so warten wir im Wohnzimmer der Familie. Vom dunklen Raum mit Sofa gehen mehrere Zimmer, alle durch einen Vorhang abgetrennt, ab und ab und zu läuft eine Frau mit Schleier verhülltem Kopf an uns vorbei. Dann geht es in den 2. Stock des Hauses, in dem die Familie gleich mehrere Businesses betreibt: Musikschule, Bollywood Tanzschule (ein Kurs findet direkt neben der Küche statt) und Kochschule. Ein Bruder von Deepa ist außerdem Sänger und gibt Konzerte. Die Küche ist sehr einfach ausgestattet und wir legen los mit Kochen: Aloo Gobhi Mutter, Daal und Paratha und Chapati. Am Ende essen wir und es schmeckt köstlich.

Wir bummeln etwas durch die Gassen und gehen dann zum besonders heiligen Brahma Tempel. Am Eingang gibt es wieder eine Security, ähnlich fast allen anderen, die wir bislang gesehen hatten: eine uniformierte Person neben einem Metalldetektor in Form eines Türrahmens. Und jeder, der durchgeht, piepst sehr laut, was aber keinen stört. Der Tempel hat wenig Spirituelles an sich: man läuft hinter allen anderen Leuten her vorbei an 3 Schreinen, fast alle haben ein Körbchen mit Blütenblättern und einer Art Popcorn erworben und geben diese Gaben am jeweiligen Schrein einer Person, die davor sitzt und dafür verantwortlich ist, diese Sachen anzunehmen. Wahlweise wird das Popcorn auch einfach selber gegessen. Auf dem Weg zum jeweiligen Schrein wird auch noch an einer von der Decke hängenden Glocke geklingelt. Ununterbrochen machen die Leute Selfies und werden dabei von Polizisten mit Pfeife zurechtgewiesen.

Weiter geht es in Richtung Berg vor der Stadt, auf dem sich ein weiterer Tempel befindet, über einen Schotterweg, von dem auch diverse Kamelsafaris losgehen. Die Kamele und ihr Equipment sehen so abgerockt und ungepflegt aus, dass wir uns fragen, warum das jemand freiwillig mitmacht – zumal hier ja keine Wüste weit und breit ist. Wir kommen zu einer Treppe, die den Berg hochführt, und sind nach ca. 20 min oben angekommen. Es gibt zahlreiche Affen und natürlich noch mehr Leute, die Selfies machen. Die meisten kommen mit der Seilbahn hoch, die in jede Richtung ganze 6 (!) Wagons hat. Der Tempel ist recht unspektakulär und der Blick auch, aber immerhin haben wir uns etwas bewegt und den Sonnenuntergang der Stadt aus einer anderen Perspektive gesehen. Wir fahren mit der Seilbahn runter und laufen noch etwas durch die Stadt.

Abends gehen wir im Restaurant „The healthy Cafe“ nebenan essen – das ist wirklich sehr gut! Es gibt europäisch angehauchtes Essen (hhm naja – z.B. gegrilltes Tofu mit BBQ Sauce) und die Playlist ist international: von Hindi-Hits bis „my heart will go on“ ist alles dabei.

16 thoughts on “Pushkar

  1. AM FLUSS HÄTTE DINO KOHLE OHNE ENDE MACHEN KÖNNEN!!!! Die sache mit dem „falschen mönch“ und dann in gebrochenem deutsch blüten verteilen und wirres zeug reden…das hätte super geklappt!!

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